Im Rahmen der Medienerziehung besuchte Birgit Zwicknagel von den Computermäusen in Stamsried die 7. Klassen der Doktor-Eisenbarth-Mittelschule.
Im Rahmen der Medienerziehung besuchte Birgit Zwicknagel von den Computermäusen in Stamsried die 7. Klassen der Doktor-Eisenbarth-Mittelschule.

Im Rahmen der Medienerziehung besuchte Birgit Zwicknagel von den Computermäusen in Stamsried die 7. Klassen der Doktor-Eisenbarth-Mittelschule. Die bekannte Expertin möchte mit ihrem Programm „Clever ins Netz“ die Jugendlichen vor möglichen Gefahren im Internet warnen bzw. Tipps zum richtigen Verhalten geben.

Im Web könne jeder alles sein, denn es sei einfach, täuschend echt aussehende Fake-Profile anzulegen. Gesetzlich sei das nicht einmal verboten. Ob jemand „Echt“ oder „Fake“ ist, könne man allerdings erst feststellen, wenn man ihn persönlich kennengelernt hat. Da dies jedoch Gefahren berge, sei es wichtig, nie einen Unbekannten zu treffen, ohne dass man die Eltern oder einen anderen Erwachsenen informiert. Keinesfalls solle man eine fremde Internetbekanntschaft zu sich nach Hause einladen. Bessere Treffpunkte wären öffentliche, evtl. sogar videoüberwachte Plätze.

Die bekannte Expertin warnt mit ihrem Programm „Clever ins Netz“ die Jugendlichen vor möglichen Gefahren im Internet und gibt Tipps zum richtigen Verhalten.
Die bekannte Expertin warnt mit ihrem Programm „Clever ins Netz“ die Jugendlichen vor möglichen Gefahren im Internet und gibt Tipps zum richtigen Verhalten.

Obwohl viele Messenger-Apps erst ab 14 oder 16 Jahren erlaubt sind, würden viele Jugendliche diese trotzdem nutzen, indem sie beim Anmelden ein falsches Alter angeben. Damit gäben sie den App-Betreibern zahlreiche Rechte, wie etwa bei der beliebten App „TikTok“, die alle eingestellten Inhalte weiterverwenden dürfe.

Auch die von Kindern und Jugendlichen intensiv genutzte App „Snapchat“ sei mit Vorsicht zu genießen: sie mache es den Mitmenschen – also auch Straftätern – ganz leicht, Bewegungsprofile zu erstellen sowie zahlreiche private Informationen abzugreifen. Besonders wichtig sei deshalb, immer den „Ghostmodus“ ein- und damit die „Snapmap“ auszuschalten.

Weiterhin warnte die Expertin entschieden davor, Bilder zu verschicken, erst recht keine Nacktfotos. Allzu leicht würde man dadurch erpressbar, bestenfalls „nur“ Mobbingopfer, im schlimmsten Fall drohe sogar eine Anzeige wegen Kinderpornographie.

Nicht vergessen werden sollte auch, dass in sozialen Medien Lehrerbeleidigung, Kinderpornographie, Rechtsradikalismus, Hate-Speech sowie Gewaltdarstellungen verboten und strafbar seien, auch wenn sie nur als Sticker versendet würden. Inzwischen seien App-Betreiber verpflichtet, solche Nachrichten zu melden bzw. zur Anzeige zu bringen.

Häufig brächtem Kinder und Jugendliche ihre Eltern damit in die Bredouille, so Zwicknagel, denn Eltern hätten die Pflicht, die Nutzung des Gerätes bis zur Volljährigkeit zu beobachten und zu beaufsichtigen. Bei Problemen müssten sie dafür haften, was ihre Kinder verursacht hätten.

Auch die unter Jugendlichen weit verbreiteten Games wie „Fortnite“, „Mindcraft“, „Call of Duty“, oder „Counter Strike“ sieht Zwicknagel kritisch. Einerseits würden Kriminelle diese zur Kontaktaufnahme nutzen. Andererseits seien Gewalt, Sex, Schimpfwörter sowie Drogen- und Alkoholkonsum Kennzeichen all dieser Spiele. Die Folgen würden sich bei Gamern in Aggression, einem unterirdischen Umgangston sowie Gleichgültigkeit äußern. Auch “Vorbilder“ wie Montana Black seien mit Vorsicht zu genießen.

Mehrfach appellierte die Expertin eindringlich, wachsam zu sein und nie zu vergessen: „Einmal im Netz – immer im Netz“.

Wie im Fluge vergingen für die Siebtklässler diese interessanten zwei Schulstunden, sodass sie gerne noch die Pause opferten, um die Referentin mit Fragen zu löchern.

Text und Fotos: Diane Knott