Am Dienstag, den 11. Februar, hatte die Klasse 7C-M der Doktor-Eisenbarth-Mittelschule Oberviechtach die Gelegenheit, das Rathaus der Stadt Oberviechtach zu besuchen und mit Bürgermeister Rudolf Teplitzky ins Gespräch zu kommen. Die Schülerinnen und Schüler stellten Fragen zu seiner Person und zu seiner Arbeit als Bürgermeister. Besonders spannend für die Jugendlichen war jedoch der Austausch zu aktuellen politischen Themen – insbesondere zur bevorstehenden Bundestagswahl. Der Bürgermeister nahm sich Zeit, die Fragen der Jugendlichen ausführlich zu beantworten und verdeutlichte dabei seine eigene Sichtweise zu den angesprochenen Themen.
Die Schülerinnen und Schüler wollten wissen, ob der Bürgermeister die „Reichensteuer“ für sinnvoll hält. Ein weiteres Thema war die Frage, ob Rentner in Zukunft 2000 Euro steuerfrei dazuverdienen dürfen sollten. Eine andere Frage betraf die Abschaffung des Bürgergeldes für Asylbewerber. Die Frage nach weniger Umweltauflagen für Unternehmen war ebenso ein Thema.

Der Bürgermeister unterstrich hier, dass der Umweltschutz eine zentrale Rolle in der Politik spielen müsse, jedoch auch wirtschaftliche Interessen nicht außer Acht gelassen werden dürften. Unternehmen seien auf Nachhaltigkeit angewiesen und gleichzeitig dürfe die Wettbewerbsfähigkeit nicht gefährdet werden. Ein weiteres spannendes Thema war die Wiedereinführung der D-Mark, welche im Wahlprogramm einer Partei steht. Die Schülerinnen und Schüler interessierten sich auch für die Einmischung von Elon Musk in den deutschen Wahlkampf. Teplitzky sieht dies kritisch, da er es für problematisch hält, wenn Personen außerhalb der politischen Strukturen Einfluss auf nationale Wahlen nehmen.
Auch wurde die Frage aufgeworfen, ob ausländische Straftäter abgeschoben werden sollten. Der Bürgermeister betonte, dass bei Straftaten klare rechtliche Konsequenzen gezogen werden müssten, aber auch der Schutz von Menschenrechten stets gewahrt bleiben müsse. Zum Thema „Work and Stay Agenturen“ äußerte Teplitzky, dass die Idee durchaus positiv sei, um ausländische Arbeitskräfte nach Deutschland zu holen, um Fachkräftemangel zu begegnen und ausländische Bürgerinnen und Bürger schneller in den Arbeitsmarkt zu integrieren.
Der Bürgermeister war sichtlich erstaunt darüber, wie intensiv sich die Schülerinnen und Schüler bereits mit den Wahlprogrammen der Parteien auseinandergesetzt haben. Ihr Engagement und ihr Interesse an den politischen Themen beeindruckten ihn sehr.
Zum Abschluss des Besuchs nahm sich Sonja Bodensteiner, bei der Stadt u.a. zuständig für das Wahlamt, die Zeit, den Schülerinnen und Schülern den Stimmzettel zur Bundestagswahl und das Prozedere der Briefwahl anschaulich zu erklären. Sie erläuterte die verschiedenen Wahlarten und beantwortete ihre Fragen, sodass die Jugendlichen einen klaren Überblick darüber erhielten, wie eine Wahl abläuft und welche Schritte dabei zu beachten sind.
Der Dialog zwischen den Jugendlichen und Bürgermeister Teplitzky war nicht nur informativ, sondern auch aufschlussreich für alle Beteiligten. Es ist wichtig, junge Menschen für politische Themen zu sensibilisieren, mit ihnen in Dialog zu treten und sie dabei zu unterstützen, eine reflektierte Meinung zu bilden. Die Klasse 7C-M bedankte sich zusammen mit ihrer Klassenleiterin Susanne Köppl-Rötzer bei Rudolf Teplitzky und Sonja Bodensteiner für den sehr interessanten und informativen Austausch. Die Brotzeit am Ende der Exkursion machte den Vormittag schließlich perfekt. Herzlichen Dank dafür!
Text: Klasse 7C-M/Fotos: Susanne Köppl-Rötzer