„Wer nichts weiß, muss alles glauben“ (Marie von Ebner-Eschenbach)

Nie war es wichtiger als heute, wo gezielt eingesetzte Fakenews und Falschnachrichten versuchen, unsere Sichtweisen zu manipulieren, eine gefestigte Meinung zu haben und die Hintergründe dazu zu kennen.

Die Klasse 7C-M machte sich zusammen mit ihrem Klassenleiter H Schreiner auf, die innerdeutsche Geschichte besser zu verstehen. Vom 28.11. bis zum 01.12.2023 fand auf Einladung des Kreisjugendamtes Schwandorf eine Jugendbildungsfahrt für diese Klasse der Doktor-Eisenbarth-Mittelschule Oberviechtach nach Erfurt und Weimar statt.

Das Programm zielte darauf ab, dass die Schülerinnen und Schüler in deren unabhängiger Meinungsbildung gestärkt werden. Ein weiterer wichtiger Aspekt war es, Jugendliche für demokratiefeindliche Prozesse in unserem Land und sogenannte Fake-News zu sensibilisieren und sich kritisch mit solchen Positionen auseinanderzusetzen. Eine eigene, differenzierte Meinungsbildung auf einer demokratischen Grundlage ist nach wie vor die beste Prophylaxe gegen Hass, Ausgrenzung und jegliche Form des Extremismus.

Thüringens Landeshauptstadt Erfurt mit seiner malerischen Altstadt, den verwinkelten Gassen und prächtigen Fachwerkhäusern eignete sich als vorübergehende Heimat für die Gruppe. Bei einer ausführlichen Stadtführung wurde die Krämerbrücke mit ihren Fachwerkhäusern besichtigt, die mittelalterlichen Straßen erkundet und die zahlreichen Sehenswürdigkeiten der Stadt besucht. Bei einem spätabendlichen Spaziergang auf die Zitadelle Petersberg konnten die Schüler einen besonderen Eindruck der Stadt gewinnen.

Ein weiteres Ziel war ein Aufenthalt im Naturkundemuseum Erfurt. Hier warteten viele verschiedene Arten und Lebewesen auf die Jungen und Mädchen. Beeindruckend wurde den Schülerinnen und Schülern vor Augen geführt, wie wichtig es ist, die Flora und Fauna unserer Erde zu erhalten.

Von Erfurt aus unternahm die Klasse einen Ausflug in die ungefähr 25 Kilometer entfernt gelegene Literaturhochburg Weimar. Bei einem ausführlichen Stadtrundgang erlebten die Jugendlichen die Klassiker Weimars. In der Kulturstadt begab sich die Gruppe auf die Spuren von Goethe, Schiller, Cranach, Nietzsche, Liszt und Gropius und erhielt spannende Einblicke in das damalige Leben und den Einfluss auf Politik und Geschichte, die bis heute von Weimar aus geprägt wurde.

Beim Ausflug zur Gedenkstätte Buchenwald wurde ein trauriges Kapitel der deutschen Geschichte aufgeschlagen. In der Gedenkstätte besichtigten die Schülerinnen und Schüler die Anlagen des ehemaligen Konzentrationslagers. Auf dem weitläufigen Gelände mit vielen erhaltenen Originalbauten wurde der Alltag der Häftlinge zwischen Zwangsarbeit und menschlichem Leid dargestellt.

1000 Jahre deutscher Geschichte erlebte die Gruppe im UNESCO-Welterbe auf der Wartburg Eisenach. Hier übersetzte Martin Luther getarnt als „Junker Jörg“ 1512 das Neue Testament. Auch hier wurde neben Luther die Bedeutung der Studentenversammlungen im 19. Jahrhundert für deutsche Geschichte spürbar.

Text und Fotos: Christian Schreiner