Im April und Mai 2025 fand ein grenzüberschreitender Comic-Workshop für Schülerinnen und Schüler der Doktor-Eisenbarth-Mittelschule sowie der tschechischen Partnerschule Poběžovice statt. Insgesamt nahmen rund 20 Kinder aus beiden Ländern an dem viertägigen Projekt teil.
Ziel des Workshops war es, kreative Ausdrucksformen zu fördern, interkulturelle Begegnungen zu ermöglichen und das Medium Comic als grenzüberschreitendes Kommunikationsmittel zu erleben. Unter Anleitung der professionellen Comic-Künstlerin Barbara Šalamoun wurden eigene Geschichten entwickelt, zeichnerische Grundlagen erlernt und Skizzen erstellt.
Der Workshop vermittelte den Kindern nicht nur den Weg, auf dem Comicserien entstehen, sondern auch, wie sie selbst dieses Mittel benutzen können, um anderen etwas zu sagen – auf eine andere Art als nur durch ein Gespräch. Die Künstlerin vermittelte einzelne Schritte, die zur Gestaltung eines Comics gehören. Mit Hilfe kleiner Aufgaben lernten die Jugendlichen, wie man eine eigene Geschichte, den eigenen Helden sowie die Verwendung von Text in Blasen gestalten kann.
Inhaltliches Thema des Workshops war die Geschichte des Schlosses in Poběžovice und der Besitzerfamilie Coudenhove-Kalergi, deren familiären Bande eng mit Japan verbunden waren. Laut Wikipedia verlor „nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs 1945 […] die Familie Coudenhove-Kalergi […] den 1864 gekauften Großgrundbesitz Ronsperg (Poběžovice) in Westböhmen […] entschädigungslos. Gerolf Coudenhove-Kalergi musste – wie Millionen andere Deutsche – das Land verlassen […]“
Die ersten beiden Tage verbrachten die Jugendlichen in Poběžovice, wo sie sich zunächst kennenlernten, dann gemeinsam an Ideen arbeiteten und erste Schritte in Richtung Comic machten. Anschließend ging es weiter nach Schönsee ins CEBB, wo die Entwürfe verfeinert und schließlich koloriert wurden.
Der Workshop wurde von Lehrkräften der Schule Poběžovice und der Doktor-Eisenbarth-Mittelschule Oberviechtach begleitet. Die Jugendlichen zeigten nicht nur viel Kreativität, sondern auch Offenheit und Teamgeist – ein gelungenes Beispiel für gelebte Nachbarschaft und kulturellen Austausch.
Text und Fotos: Richard Bösl