Im Rahmen der Medienerziehung besuchte Birgit Zwicknagel von den Computermäusen in Stamsried die 5. und 7. Klassen der Doktor-Eisenbarth-Mittelschule. An zwei Vormittagen warnte die bekannte Expertin die Jugendlichen vor möglichen Gefahren im Internet und gab Tipps zum richtigen Verhalten.

Am ersten Vormittag sensibilisierte Birgit Zwicknagel die Schülerinnen und Schüler der 5. Jahrgangsstufe für die Begegnung mit den neuen Medien. Themen waren der Umgang mit persönlichen Daten im Internet, mit Cybermobbing oder Beleidigungen im Netz. Besonders interessiert zeigten sich die Kinder im Austausch über gängige Onlinespiele. Der wichtigste Hinweis der Medienexpertin war, dass die Kinder sich immer an einen Erwachsenen wenden sollen, wenn sie etwas merkwürdig finden.

In der 7. Jahrgangsstufe warnte die Referentin eindringlich vor unbekannten Kontakten im Internet mit der Aussage: „Im Internet kann jeder alles sein.“ Sie erklärte die Möglichkeiten moderner Software, die inzwischen kostenlos verfügbar sei, um Bilder zu manipulieren oder Deep-Fake-Videos zu erstellen.

Besonders erschreckend: Es reicht ein kurzer Sprachschnipsel von drei Sekunden, um eine Stimme täuschend echt nachzuahmen. So können Betrüger z. B. gefälschte Videoanrufe initiieren, bei denen sowohl das Bild als auch die Stimme virtuell erzeugt werden. Diese Technologie werde häufig für Trickbetrug genutzt.

Birgit Zwicknagel erläuterte die Risiken von Klassen- und Gruppenchats, die häufig Schauplätze für Cybermobbing, Hate Speech, Gewaltdarstellungen und andere Straftaten seien. Die Schüler wurden darauf hingewiesen, dass Screenshots solcher Inhalte strafrechtliche Relevanz haben können, da sie die Speicherung der Daten auf dem Handy bedeuten. Sie betonte die Notwendigkeit, problematische Inhalte sofort den Eltern zu melden.

Häufig brächtem Kinder und Jugendliche ihre Eltern damit in die Bredouille, so Zwicknagel, denn Eltern hätten die Pflicht, die Nutzung des Gerätes bis zur Volljährigkeit zu beobachten und zu beaufsichtigen. Bei Problemen müssten sie dafür haften, was ihre Kinder verursacht hätten.

Weiterhin warnte die Expertin entschieden davor, Bilder zu verschicken, erst recht keine Nacktfotos. Allzu leicht würde man dadurch erpressbar, bestenfalls „nur“ Mobbingopfer, im schlimmsten Fall drohe sogar eine Anzeige wegen Kinderpornographie.

Mehrfach appellierte die Expertin eindringlich, wachsam zu sein und nie zu vergessen: „Einmal im Netz – immer im Netz“.

Text Werner Winderl