Gespannt schauten die Schülerinnen und Schüler der Doktor-Eisenbarth–Mittelschule im Pausenhof, als am Mittwoch zu Schulbeginn das Feuerwehrauto der Freiwilligen Feuerwehr Oberviechtach mit Blaulicht und Martinshorn auf die Schule zufuhr. Gemeldet wurde ein Zimmerbrand mit einer vermissten Person. Nach einer kurzen Erkundung gab der Gruppenführer den Befehl zum Absitzen und erteilte an seine Mannschaft den Einsatzbefehl. Während sich der Atemschutztrupp ausrüstete, bereitete der Rest der Mannschaft die Wasserversorgung vor. Der Atemschutz tastete sich nun langsam in das verrauchte Gebäude hinein und begab sich auf die Suche nach dem Brandherd und der vermissten Person. Mittels einer Nebelmaschine war der Raum verraucht worden, um das ganze möglichst real erscheinen zu lassen.
Auch im Ernstfall sieht der vorgehende Trupp fast gar nichts und muss sich langsam auf dem Boden kriechend durch das Gebäude tasten. Mit Hilfe der Wärmebildkamera wird die Suche nach vermissten Personen erleichtert. Nach kurzer Zeit wurde die Person – eine Übungspuppe mit Realgewicht – vom Trupp aus dem Gebäude gebracht und dem Rettungsdienst übergeben.
Nach dieser Aktion begrüßte Schulleiter Werner Winderl den Kommandanten Ferdinand Roßmann mit seiner Mannschaft und entließ die Schüler anschließend zu den fünf Stationen, welche die Feuerwehr für die Schüler vorbereitet hatte. Organisiert wurde dieser Aktionstag von den Lehrkräften Markus Kindl und Thomas Aumann in Zusammenarbeit mit der Feuerwehr Oberviechtach. Neben dem richtigen Ausrollen von C–Schläuchen wurde den Schülern die Funktion der Wärmebildkamera erklärt.
An einer weiteren Station hatten die Feuerwehrleute verschiedene Einsatzkleidungen vorbereitet. Die Schülerinnen und Schüler durften diese auch anziehen und konnten sich so ein näheres Bild davon machen. Für viele Tätigkeiten muss die Feuerwehr auch unterschiedliche Schutzkleidung tragen: Motorsägenschutzkleidung oder die Verwendung des Chemikalienschutzanzuges sind nur einige davon. An einer weiteren Station erhielten die Kinder und Jugendlichen einen Einblick in die Arbeit des First Responderteams. Diese werden zusätzlich zum Rettungsdienst alarmiert oder fahren bei schweren Unfällen voraus, um den Verletzten fachmännische Erste Hilfe zu leisten, bis die restlichen Fahrzeuge der Feuerwehr eintreffen.
Als ein besonderer Höhepunkt stellte sich die Fahrt mit der neuen Drehleiter der Feuerwehr Oberviechtach heraus. Auch die Arbeit bei einem Verkehrsunfall erfreute sich eines hohen Zuspruchs, da die Schülerinnen und Schüler hier auch selbst unter fachkundiger Anweisung kurz Hand anlegen durften und sich so in die nicht immer ungefährliche Arbeit der Feuerwehrleute hineinversetzen konnten.
Feuerwehrarbeit ist eine der sinnvollsten Freizeitbeschäftigungen, welche es gibt. Feuerwehrleute helfen den Menschen, die sich in Unglücksituationen selbst nicht mehr helfen können. Sie lassen zu jeder Tageszeit alles liegen und stehen und begeben sich nicht selten in Gefahr, um andere zu retten. Viele Menschen wissen oft gar nicht, dass dies alles von Freiwilligen ohne jegliche Bezahlung erfolgt.
Ziel dieses Vormittags war es, die Kinder und Jugendlichen näher mit den Aufgaben der Feuerwehr vertraut zu machen. Vielleicht hat dies auch bei manchem das Interesse an dieser Arbeit geweckt, so dass er auch mal in der Jugendfeuerwehr seines Heimatortes mitmachen möchte. Die Schule bedankt sich noch einmal herzlich bei der Feuerwehr Oberviechtach für den gelungenen Vormittag und kann sich gut vorstellen, auch in Zukunft wieder eine gemeinsame Aktion zu starten.
Bericht und Fotos: Markus Kindl